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Thümler: „Unzumutbare Forderungen an unsere Landwirte“
Große Resonanz bei öffentlicher Anhörung zum neuen Wassergesetz – Auch Vertreter aus der besonders betroffenen Wesermarsch diskutieren in Hannover
Der von der rot-grünen Landesregierung vorgeschlagene Novellierungsentwurf des Niedersächsischen Wassergesetzes kann so nicht beschlossen werden. Das war die einhellige Meinung von etwa 100 Betroffenen, die sich zu einer öffentlichen Anhörung bei der niedersächsischen CDU-Fraktion in Hannover einfanden. Der Fraktionsvorsitzende Björn Thümler fasste das Ergebnis so zusammen: „Der Umweltminister muss seinen Entwurf massiv überarbeiten. Sonst sieht es so aus, als wenn landwirtschaftliche Betriebe – auch in der Wesermarsch – geschlossen werden müssen, für Maßnahmen, die kaum einen wirklich nachhaltigen Umwelteffekt bringen.“
An der Diskussion beteiligten sich auch der Vorsitzende des Kreislandvolkverbandes Wesermarsch, Dr. Karsten Padeken, und der Verbandsvorsteher der Stadlander Sielacht, Burchard Wulff.
Padeken betonte noch einmal die existentiellen Einschnitte in die landwirtschaftlichen Flächen durch den geplanten 5-Meter-Randstreifen an Gewässern: „18 Prozent ihrer Felder würden den Landwirten in der Wesermarsch durch diese ineffektive Maßnahme verloren gehen. Das sind ungefähr 10.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Die Betriebe in unserem Landkreis haben eine durchschnittliche Größe von 100 Hektar, dann kann man sich ausrechnen, für wie viele Betriebe das an die Existenzgrundlage geht.“
Burchard Wulff verwies mit einem Tütchen Backpulver (15 Gramm) auf die Nitrat-Problematik: „Das ist die Menge Stickstoff, den die Landwirte im vergangenen Jahr pro Quadratmeter ausgebracht haben. Pro Hektar sind das 150kg Stickstoff aus Wirtschaftsdünger – damit haben die Landwirte die Grenzwerte von 170kg pro Hektar deutlich unterboten.“ Gleichzeitig müssten die Landwirte damit leben, dass das Wasser in den Bewässerungsgräben versalzen ist. „Wir haben ein Salzproblem und kein Nitratproblem!“
Das sieht auch Björn Thümler so und unterstreicht: „Anstatt den Generalplan Wesermarsch zu forcieren, der das Salzproblem in der nördlichen Wesermarsch beheben würde, wird ein Nitratproblem aufgemacht, das mit fragwürdigen Mitteln bekämpft werden soll.“